Gedenkstättenfahrt nach Krakau
Dass der zweite Weltkrieg einer der schlimmsten und traurigsten Abschnitte der Geschichte ist, haben wir alle im GL-Unterricht gelernt. Was die Judenverfolgung und -vernichtung bedeutet, haben wir auf unserer Gedenkstättenfahrt nach Krakau noch einmal vor Ort sehen können.
Wir besuchten das Jüdische Viertel in Krakau, eine Synagoge und einen Friedhof dort. Im Ghetto sahen wir den Platz der „Ghettohelden“, wo sich 33 Stühle befinden, die für jeweils 10 000 getötete Ghettojuden stehen. Im Schindler-Museum sahen wir Fotos, Mobiliar und vieles mehr und erfuhren bei einer Führung einiges über das Leben und Verschwinden der jüdischen Bevölkerung.
An zwei aufeinander folgenden Tagen besuchten wir zunächst das Stammlager Auschwitz I und am nächsten Tag das Vernichtungslager Birkenau. In den KZs wurden nicht nur Juden, sondern auch politisch anders Denkende, Homosexuelle, Roma und andere unschuldige Menschen gequält, zum Tod durch Arbeit gezwungen oder gleich in die Gaskammern geführt. Alles, was die ermordeten Menschen an Wertsachen besaßen, aber auch Schuhe und Kleidung, alles wurde ihnen genommen, um es anschließend zu verwerten. Haare, die den Frauen abrasiert worden waren, wurden z.B. zu Teppichen verarbeitet.
Die Begegnung mit einer Zeitzeugin war besonders bewegend. Sie war als Dreijährige in Birkenau in die sogenannte Kinderbaracke verschleppt worden, nachdem sie von ihrer Mutter getrennt worden war. Die heute 77-Jährige erzählte sehr bewegend von den Qualen, die die Kinder dort erleben mussten. Durch Glück wurde sie nach einem Jahr von einer polnischen Frau gerettet, deren Familie sie später adoptierte.
Es ist unvorstellbar, wie Menschen andere Menschen so quälen und ohne Gewissen töten konnten und unsere Aufgabe muss es sein, das Erlebte weiterzutragen, so dass niemals wieder so etwas passieren kann.
Mediha Baltaci und Acelya Dogan (10.5)